
Ab heute Abend um 21:00 Uhr wird die Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Nettersheim bis zum 13. Juni 2025 für eine umfassende Elektrifizierung gesperrt. Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Projekts zur Modernisierung und nachhaltigen Entwicklung der Bahnverbindungen in der Region. Während der Bauarbeiten wird die Strecke für Züge in Richtung Trier nicht nutzbar sein, was erhebliche Einschränkungen für Pendler und Reisende mit sich bringt. Stattdessen werden alternative Busverbindungen eingerichtet.
Die Elektrifizierung erstreckt sich über einen 32 Kilometer langen Abschnitt der Strecke. In diesem Zeitraum werden Oberleitungsmasten gesetzt und notwendige Anpassungen an Brücken und Tunneln vorgenommen. Die Modernisierung zielt darauf ab, die Zugfrequenz auf einen 20-Minuten-Takt zu erhöhen, was sowohl die Erreichbarkeit der Region verbessern als auch die Umweltbelastung durch die Umstellung von Diesel-Loks auf Elektro-Züge verringern soll, wie WDR hervorhebt.
Ersatzverkehr und Einschränkungen
Für die Zeit der Vollsperrung wird ein Ersatzverkehr mit Bussen auf die Linien RE 12, RB 24 und RE 22 eingerichtet. Dabei gibt es jedoch einige Einschränkungen: Die RE 22-Busse halten nicht in Urft und Schmidtheim, während die RB 24-Busse auf den Halten in Satzvey und Scheven teilweise verzichten. Die Busse der RE 12-Linie werden ohne Zwischenhalt zwischen Euskirchen und Gerolstein fahren, wodurch eine neue Direktlinie RE 12X ohne Halt nach Trier entsteht. Bis Anfang Februar 2025 sind nur Busverbindungen nach Trier verfügbar.
Zusätzlich wird parallel zur Elektrifizierung ein neues elektronisches Stellwerk in Euskirchen gebaut. Die Fertigstellung des Stellwerks und die Wiederaufnahme des Zugverkehrs sind für Mitte Juni 2025 geplant, was den Bau der neuen Infrastruktur in der Region weiter vorantreibt.
Hintergrund der Baumaßnahmen
Diese Arbeiten folgen auf die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die nach der Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2021 notwendig wurden. Die Eifelstrecke wurde durch die Flut sehr stark beschädigt, was dazu führte, dass nicht nur Gleise und Schwellen, sondern auch ein Großteil der Infrastruktur erneuert werden musste. In der ersten Phase wurden bereits zahlreiche Gleise, Weichen sowie 170 Brücken und Durchlässe instand gesetzt. Die neue Struktur wird zudem so konzipiert, dass sie widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse ist, was eine wichtige Maßnahme zur zukünftigen Sicherheit darstellt, wie die Deutsche Bahn betont.
Für die Elektro-Trasse sind Investitionen in Höhe von rund 500 Millionen Euro von Bund und den Ländern Rheinland-Pfalz sowie Nordrhein-Westfalen vorgesehen. Dieses Projekt umfasst den Bau von 300 Kilometern Fahrdraht und zehn Bahnstromanlagen. Es ist vorgesehen, dass die technischen Betriebsbereiche bis 2026 fertiggestellt werden. Teil dieser Umstellung ist es, darüber hinaus den Anteil an erneuerbaren Energien im Bahnstrom, der zum Großteil aus Ökostrom besteht, weiter zu erhöhen.
Mit den anstehenden Baumaßnahmen wird ein wichtiger Schritt in Richtung eines umweltfreundlicheren Bahnbetriebs in dieser Region unternommen, der sowohl den Pendlern als auch den Besuchern der Eifel zugutekommen wird.