
Am 6. Januar 2025, dem 1.047. Tag der russischen Invasion in der Ukraine, berichten mehrere Nachrichtenquellen über die aktuellen Entwicklungen im Konflikt, insbesondere im Hinblick auf die umkämpfte Stadt Kurakhove in der Region Donetsk. Laut Al Jazeera hat Russland offenbar die Kontrolle über Kurakhove übernommen, gelegen nur 32 Kilometer von Pokrovsk, einem bedeutenden ukrainischen Logistikzentrum.
Die russischen Streitkräfte haben die Stadt vollständig umzingelt, und die Bewohner sind zunehmend ausgesetzter Gefahr. Zwischen 700 und 1.000 Menschen leben unter extremen Bedingungen in den Kellern der Gebäude, ohne Zugang zu Wasser, Heizung oder Strom. Humanitäre Hilfe erreicht die Stadt seit Mitte Oktober nicht mehr, was die Situation dramatisch verschärft. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete Kurakhove und Pokrovsk als die herausforderndsten Gebiete im aktuellen Krieg, während weiter unverhältnismäßige bombardiert wird, deren Folgen verheerend sind. Laut AP News sind wichtige Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Schulen bereits zerstört, was die humanitäre Lage weiter verschlechtert.
Kämpfe und Luftangriffe
Die ukrainische Luftwaffe konnte jedoch zwei von Russland gestartete Kh-59 Marschflugkörper abfangen und meldete, dass von 128 eingegangen Drohnenangriffen 79 erfolgreich abgewehrt wurden. Die 33. Brigade der Ukraine beschießt täglich die Front von Kurakhove mit etwa 50 Granaten. Trotz der intensiven Kämpfe sind lokale Behörden und Polizei weiterhin in der Stadt aktiv, um die Bürger zu unterstützen. Die Straße nach Kurakhove wird als „Straße des Todes“ bezeichnet, aufgrund der ständigen Bombardierungen und Drohnenangriffe, bei denen wenige Zivilisten versucht haben, die Stadt zu verlassen, darunter fünf, die beim Verlassen der Stadt getötet wurden.
Der Polizeichef von Kurakhove äußert wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche Verteidigung der Stadt. Für die verbliebenen Einwohner bleibt die Lage äußerst prekär, insbesondere da tägliche Evakuierungen zwischen sechs und zwölf Personen durchgeführt werden, meist organisierten durch die Gruppe „Weiße Engel“ aus Polizisten und Freiwilligen, die wichtige Versorgungsgüter in die Stadt bringen.
Politische und diplomatische Entwicklungen
Auf politischer Ebene erklärte US-Außenminister Anthony Blinken, dass die Situation in der Region Kursk entscheidend für zukünftige Verhandlungen sei. Er äußerte Bedenken über die erweiterte militärische Zusammenarbeit Russlands mit Nordkorea. Dieses Bündnis soll dazu beitragen, Russlands militärische Kapazitäten im Ukraine-Konflikt zu stärken. Die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea haben sich intensiviert, wobei nordkoreanische Soldaten direkt an den Kampfhandlungen teilnehmen könnten.
Darüber hinaus berichtete SWP Berlin über die globalen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Insbesondere wurde festgestellt, dass der Konflikt nicht nur die ukrainische Gesellschaft belastet, sondern auch zur Destabilisierung anderer Konfliktregionen führt und die internationale Ordnung stark polarisiert. Die USA sehen sich unter Druck, effektive Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu formulieren, um die Lage zu stabilisieren.
In diesem Kontext reist zudem eine slowakische Regierungsdelegation nach Brüssel, um die Gassituation zu erörtern, nachdem die Ukraine ein Abkommen beendet hat, das russisches Gas durch ihr Territorium in verschiedene europäische Länder transportierte. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Komplexität und Dringlichkeit, mit der sich die internationale Gemeinschaft dem anhaltenden Konflikt stellen muss.