
Im Rems-Murr-Kreis steht die Entsorgung von Bauschutt vor einer Herausforderung, da der Verband Region Stuttgart nach neuen Deponiestandorten sucht. Hintergrund ist die steigende Menge an Bauvorhaben in der Region und die damit verbundene Notwendigkeit für die Lagerung mineralischer Abfälle.
Im Jahr 2023 wurden im Rems-Murr-Kreis 962 Bauvorhaben abgeschlossen, was einen Anstieg auf insgesamt 5.038 Bauvorhaben in der gesamten Region Stuttgart bedeutet, wie zvw.de berichtet. Der Bauschutt muss jedoch irgendwo gelagert werden, da die Deponien in der Umgebung an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Bisher wurde der Bauschutt oft in den Landkreis Ludwigsburg transportiert, insbesondere in die Deponie Froschgraben, die jedoch nun Material aus Nachbarkreisen nicht mehr aufnimmt.
Neue Wege zur Bauschuttentsorgung
Die Suche nach einer neuen Deponie ist notwendig, um die bestehende Deponie zu entlasten und den Bauschutt umweltgerecht zu entsorgen. Der Verband Region Stuttgart verfolgt das Ziel, standortnahe und kostengünstige Lösungen für die Entsorgung von mineralischen Abfällen zu entwickeln. Dabei sind mehrere Schritte erforderlich: Zunächst erfolgt die Bedarfsprognose für Abfallmengen, gefolgt von der Ausarbeitung eines Kriterienkatalogs für die Standortsuche. Eine enge Abstimmung mit dem Umweltministerium sowie dem Stuttgarter Regierungspräsidium ist dabei von großer Bedeutung, wie die Stuttgarter Nachrichten hervorheben.
In der Übergangszeit wird der Rems-Murr-Kreis die Deponie Froschgraben um mindestens 30.000 Tonnen entlasten. Die Deponie in Backnang-Steinbach soll darüber hinaus nur Material aus dem Rems-Murr-Kreis aufnehmen. Ein weiterer Hoffnungsträger, die Deponie in Winnenden-Eichholz, könnte ab 2025 auch Material aus Nachbarkreisen aufnehmen, sofern die nötigen Genehmigungen erteilt werden. Die erste Bauphase in Winnenden, geplant für Juli oder September 2025, soll den Einsatz von 24.400 Tonnen Bauschutt vorsehen.
Entsorgungsschritte und Recycling
Die Entsorgung von Bauschutt erfolgt in mehreren Schritten, die darauf abzielen, eine umweltgerechte Behandlung sicherzustellen. Laut reba-umweltdienste.de sollte der Bauschutt zunächst vor Ort in leichte und schwere Fraktionen sortiert werden. Eine Trennung von anderen Bauabfällen wie Holz, Metall oder Kunststoff ist ebenfalls notwendig.
Nach der Sortierung erfolgt die Abholung durch spezialisierte Entsorgungsunternehmen, die Container in verschiedenen Größen bereitstellen. Ein großer Teil des Bauschutts, insbesondere aus Materialien wie Beton und Ziegel, kann in Recyclinganlagen wiederverwendet werden. Materialien, die nicht recycelt werden können, müssen hingegen in speziellen Deponien fachgerecht entsorgt werden, wobei die gesetzlichen Vorgaben dabei genau beachtet werden müssen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die Bauschuttentsorgung in der Region Stuttgart neu organisiert werden muss, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.