
In Pasewalk wird eine Mahnwache organisiert, um auf das untragbare Leid von Tieren aufmerksam zu machen, das in einem skandalösen Fall von Tierquälerei ans Licht kam. Tierschützer und engagierte Bürger planen die Demonstration für Mittwoch, den 8. Januar, um 18 Uhr am Funkturm in Stiftshof. Das Ereignis soll ein friedliches Zeichen setzen und mit Kerzenlichten durchgeführt werden, wobei der Organisator anonym bleibt, um seiner Familie Sicherheit zu gewährleisten. Hauptziel der Mahnwache ist es, das Veterinäramt des Landkreises Vorpommern-Greifswald zur Verantwortung zu ziehen, da es in der Vergangenheit offensichtlich versäumt hat, auf alarmierende Berichte über ganz schlimme Zustände auf einer sogenannten „Ranch“ einzugehen. Dies berichtet der Nordkurier.
Bereits am 3. Dezember wurde das Veterinäramt über die katastrophalen Verhältnisse auf dem Anwesen informiert. Der Organisator der Mahnwache hatte dabei Fotos und Videos zur Verfügung gestellt und erwartete schnelles Handeln. Doch bis zum 1. Januar passierte nichts. An diesem Tag wurden schließlich neun Hunde und sieben Kaninchen aus dem Horrorhaus gerettet. Viele Tiere waren verhungert oder bereits verstorben und wurden in verschiedenen Bereichen des Anwesens gefunden, darunter Schuppen und Kellerräume.
Die Rolle des Veterinäramts
Der Landrat Michael Sack (CDU) steht ebenfalls in der Kritik, nachdem bekannt wurde, dass die geretteten Tiere in einer Zwingeranlage am Anklamer Flugplatz untergebracht wurden. Interessanterweise hatte das Paar, das für die Missstände verantwortlich war, zuvor in Brandenburg gelebt und ein Tierhaltungsverbot erhalten. Dies gestattet ihnen allerdings, in anderen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern weiterhin Tiere zu halten. Die gesetzlichen Grundlagen für den Tierschutz sind im Tierschutzgesetz festgehalten, insbesondere in § 16, der die zentralen Aufgaben der Tierschutzbehörden definiert. Dazu gehört der Schutz der Tiere vor Misshandlung sowie die Überwachung von Tierhaltungen und die Durchführung regelmäßiger Kontrollen, um Missstände frühzeitig zu erkennen und zu ahnden. Diese Informationen stammen aus dem Tierschutzgesetz.net.
Die Organisatoren der Mahnwache haben die Hoffnung, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, um mehr Druck auf die zuständigen Behörden auszuüben. Der Organisator, der anonym bleibt, berichtet zudem, dass ein Bekannter, der die Tiere füttern sollte, ebenfalls entsetzt von den Bedingungen war, die er vorfand. Die geretteten Hunde, darunter sechs Welpen, befinden sich aktuell in tierärztlicher Behandlung und haben eine Pflegestelle gefunden.
Diese Vorfälle verdeutlichen die Dringlichkeit der Kontrolle und Überwachung durch das Veterinäramt und die Notwendigkeit eines effektiven Umgangs mit Beschwerden über Tierhaltungen. Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt hat verschiedene Verantwortlichkeiten, die von der Genehmigung von Tierhaltungen bis zur Durchführung von Kontrollen in Tierheimen und Zirkussen reichen, wie im Kreis VG erläutert wird.