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Bankfilialen in Speyer schließen – Ältere Kunden sind verärgert!

In Speyer schließen Bankfilialen zunehmend, was vor allem ältere Kunden verärgert. Die Ursachen reichen von Digitalisierung bis zu veränderten Kundenbedürfnissen. Ein Blick auf die Hintergründe.

Die Schließungen von Bankfilialen nehmen in Deutschland weiterhin zu, was bei vielen Kunden, insbesondere älteren Menschen, auf Unmut stößt. Ein aktueller Bericht von Rheinpfalz zeigt, dass in Speyer die Anzahl der Bankfilialen kontinuierlich abnimmt. Während die VR-Bank und die Sparkasse bereits mehrere Geschäftsstellen geschlossen haben, hält die Hypo-Vereinsbank kürzlich ihre Selbstbedienungszone nicht mehr aufrecht. Zudem plant die Postbank, im Januar zu schließen, was das weiterhin schwindende Filialnetz deutlich macht.

Wie der 79-jährige Speyerer anmerkt, zeigt sich in diesem Rückgang eine problematische Annahme der Banken: Es wird vorausgesetzt, dass alle Kunden im Besitz eines Smartphones sind und die digitalen Dienstleistungen problemlos in Anspruch nehmen können. Diese Annahme ist jedoch weit gefasst und trifft nicht auf alle Nutzer zu.

Die Hintergründe der Filialschließungen

Der Trend zur Schließung von Bankfilialen ist nicht neu. Bereits seit den 1990er Jahren nimmt die Zahl der Filialen ab, und mehr als die Hälfte der ursprünglich bestehenden Standorte ist mittlerweile verschwunden. Laut TH Köln sind die Ursachen für diese Entwicklung vielfältig. Harte Wettbewerbssituationen, ein niedriges Zinsniveau, die fortschreitende Digitalisierung, verändertes Kundenverhalten sowie Ereignisse wie der Brexit und die Corona-Pandemie spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Im Jahr 2020 wurden über 2.500 Bankfilialen geschlossen, was fast 10 Prozent der inländischen Filialen ausmachte. Dies stellt einen drastischen Anstieg dar, da die Schließungsrate vor 2020 häufig im einstelligen Prozentbereich lag. Das Vorgehen vieler Banken, einige temporär geschlossene Filialen nicht wieder zu eröffnen, trägt zur Abwanderung von Kunden und einem potenziellen Rückgang der Umsatzzahlen bei.

Die digitale Wende und ihre Auswirkungen

Die zunehmende Nutzung digitaler Bankdienste hat bedeutende Auswirkungen auf die Präsenz von Banken vor Ort. Fast 80 Prozent der Girokonto-Inhaber in Deutschland nutzen Online-Banking über Websites oder Apps, was die Notwendigkeit von physischen Standorten in Frage stellt. Die Vorteile des digitalen Bankings, wie die kostengünstige, dauerhafte Verfügbarkeit und einfache Bedienung, werden von vielen Kunden positiv bewertet. Dies führt jedoch auch zu Herausforderungen, wie der Abwehr von Cyberkriminalität und der Notwendigkeit zur Zusammenarbeit mit FinTechs und großen Tech-Unternehmen.

Zusätzlich hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass Homeoffice im Banking funktioniert und viele Mitarbeiter zeitweise im Homeoffice arbeiteten. Banken, die maßgeschneiderte Dienstleistungen über verschiedene Vertriebskanäle anbieten, können sich gegenüber der Konkurrenz behaupten. Dennoch bleibt vielen Kunden der Zugang zu persönlichen Ansprechpartnern vor Ort versperrt, was längere Wege zu den verbliebenen Filialen nach sich zieht.

Insgesamt zeigt sich, dass die Entwicklungen im Bankensektor viele Fragen aufwerfen. Die Schließungen betreffen nicht nur die Kundenbindung, sondern führen auch zu einem veränderten Bild der Finanzlandschaft in Deutschland.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
www.sparkasse-vorderpfalz.de
Referenz 3
www.th-koeln.de
Quellen gesamt
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