
Atallah Younes, ein 24-jähriger Influencer aus dem Westjordanland, sitzt in Untersuchungshaft, nachdem ein Vorfall in Berlin-Neukölln am Silvesterabend zu mehreren schweren Vorwürfen geführt hat. Nach Angaben von t-online zündete Younes eine Feuerwerksrakete und schoss sie durch ein offenes Fenster in eine Wohnung. Die Rakete explodierte und beschädigte die Einrichtung im Schlafzimmer, glücklicherweise gab es jedoch keine Verletzten. Aufgrund der Schwere des Vorwurfs wurde Younes am Samstagnachmittag am Flughafen BER in Schönefeld von Bundespolizisten festgenommen.
Er hatte darüber hinaus den Vorfall selbst via Instagram dokumentiert und veröffentlicht, was die Ermittlungen weiter anheizte. Nach dem Vorfall äußerte Younes Reue und entschuldigte sich beim Wohnungsbesitzer. Er erklärte, dass es sich um seinen ersten Besuch in Deutschland handelte und er plane, am nächsten Tag in seine Heimat Nablus zurückzukehren. Seine Reise nach Deutschland war jedoch für ihn nicht wie vorgesehen verlaufen.
Vorwürfe und rechtliche Konsequenzen
Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Vorfall eine rücksichtlose Gefährdung von Menschenleben und beantragte einen Haftbefehl gegen Younes. Er wird beschuldigt, versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung sowie Sachbeschädigung begangen zu haben. Laut Tagesspiegel drohen Younes bei einer Verurteilung für die ersten beiden Delikte mindestens ein Jahr beziehungsweise sechs Monate Haft; die Sachbeschädigung könnte mit einer Geldstrafe geahndet werden. Aufgrund seiner fehlenden Wohnsitz angemeldeten in Deutschland erachtet die Staatsanwaltschaft eine Fluchtgefahr.
Younes äusserte, dass er niemanden absichtlich verletzen wollte und zeigte sich in seinen öffentlichen Aussagen reuig. Auch die schnelle Reaktion des Wohnungsinhabers, der die Überreste der Rakete aus dem Fenster warf, verhinderte ein größeres Feuer. Dennoch ist die Ernsthaftigkeit der Tat unbestreitbar und hat die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen.
Influencer in der Kritik
Das Phänomen der Influencer hat in den letzten Jahren nicht nur das Wirtschaftsleben, sondern auch das rechtliche Umfeld stark beeinflusst. Oft sind die Aktivitäten von Influencern Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen bezüglich Werbung und Haftung. Wie in einer umfassenden Betrachtung des Phänomens erklärt wird, ist die rechtliche Bewertung ihrer Aktivitäten von zentraler Bedeutung, insbesondere wenn es um die Kennzeichnung von Beiträgen als Werbung geht, was auch in dem Werk von Nomos thematisiert wird.
In Younes‘ Fall wirft diese Situation eine wichtige Frage auf: Wie verantwortungsvoll gehen Influencer mit ihrer Reichweite und dem Einfluss auf ihre Anhänger um? Der Vorfall könnte möglicherweise ein Umdenken in der Influencer-Community anstoßen, insbesondere in Bezug auf die Gefahren, die das Zeigen solcher riskanten Aktionen in sozialen Medien mit sich bringen kann.