
Die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) in Sachsen schreitet rasant voran. Ziel ist es, bis 2025 einen der führenden Forschungs- und Innovationsstandorte für KI in Deutschland zu etablieren. Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte dies bereits im Jahr 2021 angekündigt. Der aktuelle Stand zeigt, dass fast 200 KI-Unternehmen im Freistaat ansässig sind, wobei Dresden mit etwa 43% der Firmen als Hotspot gilt. Weitere bedeutende Städte sind Leipzig und Chemnitz.
Besonders bemerkenswert ist die Ansiedlung von über 40 KI-Unternehmen im ländlichen Raum, was einem Anstieg um 350% seit 2019 entspricht. Diese Unternehmen decken eine Vielzahl von Anwendungsfeldern ab. Dazu zählen die fortgeschrittene Automatisierung industrieller Produktion, das Internet der Dinge, autonomes Fahren, Medizin und Gesundheit, die Optimierung von Geschäftsabläufen sowie die Entwicklung von Halbleiterprodukten. Laut Tag24 sind in Sachsen zurzeit 161 Professuren und Forschungszentren aktiv, wobei 64% der Forschungsschwerpunkte auf Algorithmen liegen.
Forschungs- und Studienlandschaft
Sachsen bietet eine breite Forschungsinfrastruktur mit 48 Studiengängen, die sich auf KI beziehen, an acht Hochschulen und Universitäten. Es existieren zudem 18 Netzwerke, darunter Kompetenzstellen und Innovationszentren, die KI-Themen fördern. Ein herausragendes Beispiel ist das ‚Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence‘ (ScadsAI), eines von sechs führenden deutschen Kompetenzzentren für KI-Forschung, welches in Sachsen angesiedelt ist. Der Elbjuwel, ein neuer Supercomputer mit einer Leistung von 500 Petaflops, wird die Forschung und Anwendungen in Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen.
Forschung in Sachsen konzentriert sich weiterhin auf Methodenentwicklung in Bereichen wie Software, Datenmanagement und neue Rechnerarchitekturen wie HPC und neuromorphe Systeme. Die zentralen Themenfelder umfassen Robotik, Machine Learning, Deep Learning und intelligente Sensorik. Zudem hat die sächsische Innovationsstrategie spezifische KI-Anwendungen in Bereichen wie Gesundheit, Mobilität, Energie sowie Klima und Umwelt definiert, wie smarte.sachsen.de berichtet.
Förderung und Zukunftschancen
Die Freistaat Sachsen nutzt verschiedene Förderinstrumente, um sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsnahe Projekte im Bereich KI zu unterstützen. Dazu gehören landeseigene Förderungen sowie Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Es wird besonderer Wert auf interdisziplinäre Innovationen gelegt, die branchen- und technologieübergreifend sind. Ein Beispiel für solch eine Innovation ist das Pilotprojekt ‚GAIn‘, das im Sommer 2024 an der TU Dresden starten soll und sich mit der Entwicklung neuartiger KI-Hardware befasst.
Auf bundesweiter Ebene betrachtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) KI als Schlüsseltechnologie für wirtschaftliche Innovationen. Die Bundesregierung hat in den Jahren 2019 bis 2021 jährlich 500 Millionen Euro für KI-Initiativen zur Verfügung gestellt, zusätzlich zu 2 Milliarden Euro aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket. Der KI-Aktionsplan des BMBF zielt darauf ab, das deutsche KI-Ökosystem zu stärken und berücksichtigt Themen wie Pandemiebekämpfung und nachhaltige Entwicklung. Die Förderung umfasst zudem die Schaffung von Kompetenzzentren und die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten im KI-Bereich. Dies wird auch durch eine enge internationale Zusammenarbeit unterstützt, wie bmbf.de hervorhebt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sachsen auf dem besten Weg ist, sich als ein führender Standort für KI-Forschung und -Anwendung zu etablieren. Sowohl die Vielzahl an Unternehmen als auch die umfangreiche Forschungsinfrastruktur und die strategische Förderung durch Land und Bund tragen wesentlich zu diesem Ziel bei.